Unsere Wachstumsstrategie UNIQA 2.0 basiert auf fünf Pfeilern


1. Was ist unser Ziel? Die Kundenzahl verdoppeln.

Wir wollen die Zahl unserer Geschäftspartner von 7,5 Millionen im Jahr 2010 auf 15 Millionen bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Zum Jahresende 2012 haben wir in unseren 20 Ländern 8,7 Millionen Kunden betreut.

2. Wie erreichen wir das? Auf das Kerngeschäft konzentrieren.

Um das Kundenziel zu erreichen, konzentrieren wir uns auf das, was wir am besten können: auf unser Kerngeschäft als Erstversicherer in unseren Kernmärkten Österreich und CEE. Daher haben wir uns im Jahr 2012 von der deutschen Mannheimer Gruppe getrennt und unsere Medienbeteiligungen verkauft. Im 1. Quartal 2013 folgte der Verkauf der Hotelbeteiligungen. Im Gegenzug haben wir die Minderheitsanteile der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) an unseren Tochtergesellschaften in Kroatien, Polen und Ungarn übernommen und die Beteiligung an unseren Privatkliniken in Österreich auf 100 Prozent aufgestockt.

3. Wo wollen wir uns verbessern? Vier Schwerpunktprogramme.

Wir haben vier Schwerpunktprogramme aufgesetzt, um uns im Kerngeschäft nachhaltig zu verbessern und unser Ergebnisziel für das Jahr 2015 zu erreichen: das EGT gegenüber dem Jahr 2010 um bis zu 400 Millionen Euro verbessern (siehe Punkt 5: Das Ergebnis verbessern):

a. UNIQA Österreich – Profitabilität steigern

UNIQA Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, die Profitabilität deutlich zu steigern: Wir optimieren Strukturen und Prozesse, verbessern damit den Kundenservice und erhöhen die Kosteneffizienz. Unter anderem reorganisiert UNIQA Österreich derzeit die Landesdirektionen und die Backoffice-Aktivitäten in den Bundesländern, um die Vertriebseinheiten weitgehend von administrativen Tätigkeiten freizuspielen. Parallel dazu hat UNIQA Österreich 2012 die Zahl der ServiceCenter und Generalagenturstandorte im Exklusivvertrieb – wir sprechen hier von unseren „Versicherern vor Ort“ – von 300 im Jahr 2011 auf 325 erhöht. Bis 2015 soll die Zahl auf 400 steigen.UNIQA Österreich hat 2012 den Fokus auf die nachhaltige Steigerung der Profitabilität gelegt. Der Markanteil ging dabei leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent zurück (basierend auf vorläufigen Marktdaten 2012).

b. Raiffeisen Versicherung Österreich – Produktivität erhöhen

Die Raiffeisen Versicherung hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktivität in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. Die Raiffeisen Versicherung ist im Segment der Bank Assurance in Österreich tätig. Sie vertreibt ihre Produkte ausschließlich über die Raiffeisen Bankengruppe, die über das mit Abstand größte Bankfilialnetz in Österreich verfügt.

Um das große Potenzial zu nutzen, das diese Kooperation bietet, richtet sich die Raiffeisen Versicherung völlig neu aus, indem sie sich konsequent an den Bedürfnissen der Bankberater und ihrer Kunden orientiert – mit wenigen, transparenten Kernprodukten, einfachen, effizienten Prozessen und einem neuen, an die Raiffeisen Banken angelehnten Markenauftritt. Die Raiffeisen Versicherung hat im 3. Quartal 2012 Kooperationsvereinbarungen mit den Raiffeisen Landesbanken abgeschlossen, welche die neue Form der Zusammenarbeit regeln. Die Raiffeisen Versicherung erwartet sich von dieser neuen Kooperationsform in den kommenden Jahren deutliche Effekte. Im Jahr 2012 sank ihr Markanteil leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent (basierend auf vorläufigen Marktdaten 2012), da das Einmalerlagsgeschäft bewusst zurückgefahren wurde.

c. UNIQA International – rentables Wachstum

UNIQA International hat das Ziel, in CEE nachhaltig über dem Markt zu wachsen – mit Fokus auf Rentabilität und Werthaltigkeit.

UNIQA International investiert daher einerseits in den Ausbau des Vertriebs. So ist die Zahl der angestellten Mitarbeiter im Vertrieb (Sales Agents) im Jahr 2012 um 11 Prozent gestiegen. Andererseits hat UNIQA International das Projekt „Transparency“ aufgesetzt, mit dem mittelfristig in der gesamten CEE-Region ein Target Operating Model implementiert werden soll. Das Ziel: ein klares Operating-Modell für alle CEE-Einheiten mit einfachen, verständlichen Produkten, kundenorientierten Prozessen und einer transparenten Struktur. Damit will UNIQA International den Kundenservice verbessern sowie grenzüberschreitende Synergien nutzen und die Kosteneffizienz deutlich verbessern.

Wie in Österreich setzen wir auch in CEE auf eine enge Zusammenarbeit im Bankenvertrieb mit unserem Partner Raiffeisen. Im Rahmen einer „Preferred Partnership“ arbeiten wir in 14 Ländern mit den Tochterbanken der Raiffeisen Bank International zusammen, die in den 17 Ländern, in denen sie in CEE aktiv ist, mit mehr als 3.000 Filialen das größte westliche Bankfilialnetz betreibt.

Wir haben 2012 in 12 von 15 CEE-Ländern unseren Marktanteil weiter ausgebaut (jeweils basierend auf den aktuellsten vorhandenen Zahlen). Wir haben in unserem Kernmarkt CEE 58 Prozent unserer Kunden betreut und 23,4 Prozent der Konzernprämien erzielt. Bis 2020 will UNIQA in CEE 50 Prozent der Konzernprämien und 30 bis 40 Prozent des Konzernergebnisses erwirtschaften. Im Jahr 2012 haben wir im Kernmarkt CEE ein EGT von 13,2 Millionen Euro erzielt, nach minus 28,2 Millionen Euro im Jahr 2011.

d. Risikomanagement – Risiko steuern

UNIQA betrachtet das Thema Solvency II als Chance für Kunden und Unternehmen und bereitet sich intensiv auf das neue Regelwerk vor. Wir haben daher als erste österreichische Versicherung ein Vorstandsressort für Risikomanagement eingerichtet und implementieren einen konsequenten Risk-Return-Ansatz zur Unternehmenssteuerung neben dem betriebswirtschaftlichen Ansatz. Das Risikomanagement hat die Aufgaben, die operativen Einheiten dabei zu unterstützen, gezielt jene Risiken einzugehen, die langfristig aus dem ökonomischen Kapital Wert generieren, und auf das eingesetzte Kapital eine maximale Wertsteigerung zu erzielen. Der Fokus liegt auf dem nachhaltigen Unternehmenserfolg. UNIQA wird transparenter und berechenbarer für die Kunden und Investoren.

4. Was brauchen wir dafür? Das Eigenkapital stärken.

Für unsere ambitionierte Wachstumsstrategie in Österreich und CEE benötigen wir eine ausreichende Kapitalausstattung. Daher planen wir abhängig von den Marktverhältnissen eine Kapitalmarkttransaktion (Re-IPO), mit welcher der Streubesitz auf bis zu 49 Prozent erhöht werden könnte. Im Jahr 2012 haben wir als Zwischenschritt eine Barkapitalerhöhung im Ausmaß von 500 Millionen Euro durchgeführt, die von unseren bestehenden Kernaktionären Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Austria Privatstiftung gezeichnet worden ist. Zudem haben die Kernaktionäre Austria Privatstiftung und Collegialität ihren Anteil von 36,6 Prozent an der UNIQA Personenversicherung als Sacheinlage in die börsennotierte Holding UNIQA Versicherungen AG eingebracht. In einem weiteren Schritt sind die UNIQA Sachversicherung AG und die CALL DIRECT Versicherung AG mit der UNIQA Personenversicherung AG zur neuen UNIQA Österreich Versicherungen AG fusioniert worden, die zu 100 Prozent der Holding UNIQA Versicherungen AG gehört. Damit haben wir eine straffe, kapitalmarktfreundliche Konzernstruktur ohne nennenswerte Minderheitsanteile geschaffen.

Diese Transaktionen haben gemeinsam mit den Verbesserungen aus den UNIQA-2.0-Programmen die Kapitalbasis von UNIQA deutlich gestärkt. Die erhöhte Solvenzquote – sie betrug zum 31. Dezember 2012 214,9 Prozent nach 122,5 Prozent im Vorjahr – schafft die Basis, um kurzfristige Wachstumschancen in CEE nutzen zu können.

Eine kapitalmarktfreundliche Struktur

5. Warum ist das für die Aktionäre attraktiv? Das Ergebnis verbessern.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das EGT von 2010 bis 2015 um bis zu 400 Millionen Euro zu steigern. Für 2012 hatten wir uns vorgenommen, ein EGT zu erzielen, das über dem Wert des Jahres 2010 (141,8 Millionen Euro) liegt. Das haben wir erreicht: Mit einem Ergebnis von 205,4 Millionen Euro liegen wir um 44,9 Prozent über dem Wert von 2010.

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