Österreichische Versicherungswirtschaft zeigt wieder positives Wachstum

Nachdem das Prämienvolumen am österreichischen Versicherungsmarkt zwei Jahre in Folge gesunken ist, schaffte dieser 2013 die Trendumkehr. Die gesamten Prämieneinnahmen nahmen um 2,0 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro zu. Ein ähnlich starkes Wachstum wird auch für das Jahr 2014 erwartet, in dem der Markt wiederum um etwa 1,9 Prozent wachsen soll.

Dass der Versicherungsmarkt in Österreich nicht noch stärker wächst, ist auf weiterhin fallende Einnahmen aus der Lebensversicherung zurückzuführen, die auch 2013 um 0,3 Prozent zurückgingen. Getrieben wurde dieser Prämienrückgang vor allem durch sinkende Einnahmen aus Einmalerlägen, die um 1,0 Prozent abnahmen, während die laufenden Prämien stagnierten. Aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsumfelds bleiben auch die Prognosen für die Lebensversicherung verhalten. Einen Faktor, der sich positiv auswirken könnte, stellt die Neugestaltung der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge dar. Die Wachstumsprognose für die Lebensversicherung 2014 wurde zuletzt aufgrund der positiven Entwicklung im Einmalerlagsgeschäft nach oben korrigiert und liegt nun bei 1,5 Prozent.

Dagegen verzeichnete der Schaden- und Unfallsektor auch 2013 ein deutlich positives Prämienwachstum mit einem Anstieg von 3,4 Prozent, wobei hier sogar die gute Entwicklung des Vorjahres leicht übertroffen wurde. Hier stagnierte die Sparte Kfz-Haftpflicht: Es wurde zwar ein Bestandswachstum erreicht, die Durchschnittsprämien sanken allerdings. Starkes Prämienwachstum kam hingegen aus der Kfz-Kaskoversicherung. Auch die Rechtsschutzversicherung sowie technische und Transportversicherungen zeigten 2013 ein dynamisches Wachstum. Weiterhin kräftig wuchs auch das Prämienaufkommen der Krankenversicherung, die 2013 mit 3,8 Prozent sogar stärker wuchs als 2012.

Aufgrund des insgesamt nur sehr schwachen Wirtschaftswachstums muss aber damit gerechnet werden, dass die Versicherungsdurchdringung weiter abnimmt. Für 2014 wird diese etwa 5,1 Prozent betragen (im Vergleich 2009: 6 Prozent).

Verhaltenes Wachstum in CEE 2013 mit positivem Ausblick für 2014

Da sich die gesamte wirtschaftliche Lage in Europa und vor allem im Euroraum langsam entspannt und die Finanzkrise nun größtenteils überwunden sein sollte, ist auch für die Länder in Zentral- und Osteuropa zu erwarten, dass diese davon profitieren. Generell zeigen die Länder der Region in den meisten Fällen gute Wachstumsraten, die über jenen Westeuropas liegen – getrieben durch eine sehr gute Exportentwicklung, die nun durch die zurückgewonnene Stärke vieler Handelspartner in der Eurozone wieder Auftrieb gewann. Zwar konnten noch nicht alle Staaten dieses Jahr die Rezession verlassen, jedoch werden für 2014 wieder deutlich höhere BIP-Wachstumsraten für die gesamte CEE-Region prognostiziert.

Eine ähnliche Entwicklung wird auch für den Versicherungsmarkt in CEE erwartet. 2013 meldete die Region noch verhaltenes Prämienwachstum, und vor allem der Lebensversicherungssektor verzeichnete – getrieben durch ein stark abnehmendes Einmalerlagsgeschäft in Polen – insgesamt ein sinkendes Prämienvolumen in der gesamten Region. Im Nichtlebenssegment wuchs der Markt allgemein, jedoch blieben auch hier die Wachstumsraten meist hinter den Erwartungen zurück. Diese Entwicklung hat zwei Gründe: Einerseits ist die wirtschaftliche Gesamtsituation noch etwas angeschlagen und hemmt die Ausgabenfreudigkeit für Versicherungen, andererseits ist der Preiskampf in vielen Ländern vor allem im Kfz- und Sachgeschäft sehr hoch und führt dadurch zu geringeren Prämieneinnahmen.

Da sich die verbesserte wirtschaftliche Lage vor allem in Hinsicht auf Konsumentenausgaben und verstärkte Investitionstätigkeit erst 2014 zeigen wird, wird auch der Versicherungsmarkt dann Aufwind verspüren und stärker steigende Prämienvolumina aufweisen. So erwartet man im Nichtlebensbereich schnelleres Wachstum in den Jahren 2014 und 2015, ausgelöst von stärkerem Wirtschaftswachstum im Rest Europas, da die Staaten Zentral- und Osteuropas stark exportorientiert und dadurch von der Entwicklung der Handelspartner im Westen abhängig sind. Allerdings zeichnet sich auch weiterhin ein intensiver Preiswettbewerb ab, der starkes Prämienwachstum verhindern kann. 2014 wird auch die Lebensversicherung in der Gesamtregion zu positiven Wachstumsraten zurückkehren.

Trotz der derzeitigen gedämpften Entwicklung bleibt der CEE-Raum eine Wachstumsregion mit hohem Potenzial. Dieses ergibt sich zum einen aus den immer noch stark ausbaufähigen Versicherungsdurchdringungsraten und Versicherungsdichten und zum anderen daraus, dass auch hier die Regulierungen zunehmend besser werden. Daher ist UNIQA davon überzeugt, dass langfristig höhere Wachstumsraten erzielt werden können, die jene der gesättigten Versicherungsmärkte deutlich übertreffen werden.

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