UNIQA Insurance Platform (IT CORE)

Erneuerung der Geschäftsprozesse und der IT-Landschaft

Unter dem Titel UNIQA Insurance Platform (UIP) startet die UNIQA Group ihre Businesstransformation mit einer weitreichenden Erneuerung ihrer IT-Landschaft. Damit legt sie die Basis für ein umfassendes Re-Design ihres Geschäftsmodells. Denn sie schafft die Voraussetzungen, um in Zukunft den Kundenerwartungen und Kundenwünschen, die sich in einer zunehmend digitalisierten Welt rascher und radikaler verändern, noch besser zu entsprechen. Mit UIP wird somit bald ein frischer Wind durch die IT-Landschaft von UNIQA wehen. Lesen Sie, wie das geht, was dafür notwendig ist und warum das IT-System die Voraussetzung dafür ist, im Wettbewerb attraktiv zu bleiben.

Stabile IT-Prozesse verhindern Ausfälle

UNIQA Insurance Plattform – Icon 1 (Icon)UNIQA Insurance Plattform – Icon 1 (Icon)

Wenn heute eine Polizze abgeschlossen wird, denkt kaum jemand dabei an IT-Prozesse, die im Hintergrund nahezu in Echtzeit ablaufen. Wie kompliziert das Geflecht an unterschiedlichen Programmen ist, zeigt ein Blick hinter die Kulissen. „Wenn ein Kunde wissen möchte, wie hoch die für ein bestimmtes Produkt ausfällt, müssen sehr viele Parameter abgefragt werden: etwa die Bonität des Kunden, sein Alter, oder wie viele Versicherungen er bei uns bereits hat. Das ist ein aufwändiger und vielschichtiger Prozess“, erklärt Erik Leyers, COO der UNIQA Group.

Damit liegt auf der Hand, dass bereits ein kleiner Ausfall eines wesentlichen IT-Systems große Auswirkungen haben kann. „Eine robuste IT hat für das reibungslose Funktionieren unseres Tagesgeschäfts oberste Priorität“, so Leyers. Deshalb wird auch laufend intensiv daran gearbeitet, die Ausfälle geschäftskritischer Systeme – auch „Major Incidents“ genannt – zu minimieren. Und das mit Erfolg: Im vergangenen Jahr sind die IT-Systeme von UNIQA messbar stabiler geworden.

Doch im Vergleich zur völligen Neuausrichtung der IT-Plattform ist das sozusagen „business as usual“. Denn neben der Sicherstellung hoher IT- Stabilität steht das größte Projekt in der Geschichte von UNIQA auf dem Plan: der Generalumbau der gesamten Prozess- und IT-Landschaft.

Neue Plattform schafft Flexibilität

UNIQA Insurance Plattform – Icon 2 (Icon)UNIQA Insurance Plattform – Icon 2 (Icon)

„Dieses Projekt ist auf mehr als zehn Jahre ausgelegt und wird unser Geschäft auf eine vollkommen neue Basis stellen. Dazu setzen wir auf Standardprodukte, die uns dabei helfen, effizienter und agiler zu werden. In einer zunehmend globalisierten Welt sind das Grundvoraussetzungen, um im Wettbewerb zu bestehen. Denn durch die Digitalisierung verschwimmen nicht nur die Landesgrenzen, auch die Ansprüche der Kunden haben sich vollkommen gewandelt und werden das auch weiterhin mit hohem Tempo tun. Die neue UIP ist zwar nicht die Neuerfindung der Raumfahrt, wird uns aber unglaublich weit nach vorne bringen“, sagt Leyers.

Nach umfassenden Analysen hat sich UNIQA für IBM Österreich als Generalunternehmer und Integrationspartner entschieden. Als Subunternehmen agieren msg life (Deutschland), innovas (Deutschland) und Guidewire (USA).

Bei der Umsetzung der neuen Plattform geht es darum, eine einheitliche Grundstruktur zu schaffen, auf der möglichst viele Produkte im Sinne eines Baukastensystems aufsetzen können. Leyers: „In der Automobilindustrie wurde der Plattformgedanke in die Realität umgesetzt. Man verwendet für mehrere Modelle gleiche Basiskomponenten, zum Beispiel Bodenplatte oder Fahrwerk. Damit ist die Produktion effizienter, schneller und billiger für den Kunden. Die Entwicklungs- und Innovationszyklen konnten stark verkürzt werden.“ Ähnlich soll sich das auch in der Versicherungsbranche auf der Produktseite einpendeln. Am Ende sind es also die Kunden, die von der Investition am meisten profitieren. Erik Leyers konkretisiert: „Nur mit einer neuen IT-Plattform können wir auch im digitalen Zeitalter exzellente Produkte und Services anbieten und so unser Kundenversprechen ‚Sicher, besser, länger leben’ einhalten.“

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Bis Mitte 2018 wird das erste Produkt, das in die neue UIP integriertist, beim Kunden ankommen. „Wirstarten mit der fondsgebundenenLebensversicherung im Bereich Bancassurance in Österreich. Zusätzlich soll bis zur Jahreshälfte 2017 die sogenannte ‚elektronischeBeraterunterlage’ für den Vertriebeinsatzbereit sein“, beschreibt Leyersdie ersten Schritte, die aktuell umgesetzt werden. Dieses digital gestützteTool hilft den Beratern dabei, interaktiv und individuell auf die Kundeneinzugehen und ihre Bedürfnisse,Anforderungen und Präferenzen strukturiert zu erfassen. Doch das ist nur ein erster Schritt. Ähnlich einem Auto-Konfigurator für den Neuwagenkauf wird sich die Beraterunterlage schrittweise so weiterentwickeln, dass der Kunde das Protokoll zu einem späteren Zeitpunkt auch allein durchgehen kann.

Insgesamt 300 Millionen Euro – davon 240 Millionen Euro ergebniswirksamer Aufwand – wird UNIQA in den kommenden vier Jahren in die Hand nehmen, um erste wesentliche Teile des Gesamttransformationsprogramms zu realisieren.

Aufwand 2016–2020

 

Ergebniswirksamer Aufwand

Operational Excellence (Optimierungsmaßnahmen, die Prozesse effizienter machen und besser auf die Kundenbedürfnisse ausrichten)

~ 60 Mio. Euro

Digitalisierung

~ 65 Mio. Euro

UNIQA Insurance Platform (IT-Core-System)

~ 115 Mio. Euro

Gesamt

~ 240 Mio. Euro

Prämien
Verrechnete Gesamtprämien. Alle im Geschäftsjahr vorgeschriebenen Prämien aus Versicherungsverträgen des selbst abgeschlossenen und des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts.