Fünf Gruppeninitiativen – so steigert UNIQA Effizienz und Profitabilität im Kerngeschäft

Auf dem Fundament dieser starken Kapitalbasis bauen fünf strategische Initiativen im versicherungstechnischen Kerngeschäft auf.

In den drei Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung, Krankenversicherung und Lebensversicherung wurde jeweils ein Programm zur Absicherung bzw. Steigerung der nachhaltigen operativen Profitabilität entwickelt, und diese Programme werden nun unter der Verantwortung des jeweiligen Fachvorstands umgesetzt. Parallel dazu laufen zwei weitere strategische Initiativen mit gruppenweiter Auswirkung im Kerngeschäft.

1. Schaden- und Unfallversicherung: Combined Ratio unter 95 Prozent

Klare Zielsetzung im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung – jenem Segment, aus dem UNIQA den größten Beitrag zum Prämienwachstum erwartet, besonders in CEE – ist die signifikante Steigerung der Ertragskraft. Maßzahl dafür ist die Combined Ratio, also das Verhältnis der Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen zu den verrechneten Prämien. Unterstützt durch Investitionen in die operative Exzellenz wurden zahlreiche Projekte gestartet, mit denen die Combined Ratio bis 2020 nachhaltig unter 95 Prozent gesenkt werden soll. Der Schwerpunkt liegt dabei unter anderem in der Optimierung der Prämienkalkulation, der Portfoliosteuerung und des Schadenmanagements sowie im Ausbau der Betrugsbekämpfung.

Update 2017

Schaden- und Unfallversicherung

Plangemäß erzielte UNIQA 2017 besonders in CEE eine weitere Verbesserung der Combined Ratio und kam mit insgesamt 97,5 Prozent dem Zielwert wieder einen wichtigen Schritt näher. Wesentliche Maßnahmen dafür waren die Intensivierung der Portfoliosteuerung und die gezielte Vermeidung von unprofitablem Geschäft.

In Ländern, die durch signifikante regulatorische Eingriffe gekennzeichnet waren, zum Beispiel Polen, ist es UNIQA weiters gelungen, Preiserhöhungen durchzusetzen und damit die Profitabilität des versicherungstechnischen Kerngeschäfts zu erhöhen. Auch die Betrugsprävention wurde 2017 weiter intensiviert. In Österreich ging dafür Anfang 2018 ein auf die Verarbeitung großer Datenmengen spezialisiertes System in Betrieb, das nun kurzfristig auch auf weitere Länder ausgerollt werden soll.

2. Krankenversicherung: Verteidigung der Marktführerschaft

UNIQA ist klarer Marktführer in der österreichischen Krankenversicherung. Dieses Geschäftsfeld ist ein wesentliches Kompetenzzentrum und somit Ertragsstandbein des Unternehmens. Deshalb ist die Verteidigung unserer Führungsposition in diesem profitablen Geschäftsfeld eines unserer wichtigsten Ziele.

Größte treibende Kraft ist im Gesundheitswesen derzeit der rasante technologische Fortschritt. In der Welt der individualisierten Medizin und der adaptiven Versicherung werden die klassischen Rollen der Gesundheitsbranche neu verteilt. UNIQA will in dieser Transformation aktiv eine führende Rolle einnehmen. Der weitere Ausbau der Leistungen für die Kunden bildet dabei einen zentralen Schwerpunkt. Dazu sind selektive Investments entlang der Wertschöpfungskette in den Bereichen Gesundheitsberatung und -vorsorge, Gesundheitsdienstleistungen und auch digitale Gesundheitslösungen geplant.

Update 2017

Krankenversicherung

Als richtungweisende Neuerung konnte zum Beispiel im vergangenen Jahr das Projekt Akut-Versorgt in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Döbling – sie zählt ebenfalls zur UNIQA Group – umgesetzt werden. Mit Akut-Versorgt haben UNIQA Kunden vorerst im Raum Wien an Wochenenden oder in der Nacht rasch Zugang zu medizinischer Versorgung, wenn sie akut Hilfe brauchen, etwa bei Schnittverletzungen, Kreislaufproblemen oder Sportverletzungen. 2018 wird dieses Service, das im Rahmen eines preisgünstigen Versicherungsbausteins angeboten wird, auch auf andere österreichische Landeshauptstädte ausgerollt.

Als sichtbares Zeichen unseres fortgesetzten Engagements im betrieblichen Gesundheitsmanagement startete 2017 weiters der neue UNIQA Mobile HealthCheck. Auf bis zu 70 Quadratmetern bietet dieses stark nachgefragte Service wahlweise das UNIQA FitnessProfil, Rückendiagnostik oder diverse medizinische Tests. Ebenso wurde im abgelaufenen Jahr die Online-Gesundheitsplattform medUNIQA vorbereitet, die 2018 ihren Dienst aufnehmen soll. Auf medUNIQA können sich UNIQA Kunden über bestehende und neue VitalServices sowie rund um das Thema Gesundheit informieren. Auf Wunsch können sie sich dabei von einem innovativen Chatbot durch die Angebotswelt von UNIQA steuern lassen.

3. Lebensversicherung: Optimierung des Produktportfolios

Das seit Jahren anhaltende Niedrigzinsumfeld hat besonders starke Auswirkungen auf die Lebensversicherung. Je nach Veranlagungsstrategie ist es unter den derzeitigen Bedingungen auf den Kapitalmärkten nur schwer möglich, die Kapitalkosten nachhaltig zu verdienen. In besonderem Maß ist davon die in Österreich traditionell vorherrschende kapitalbildende Lebensversicherung betroffen. Die strategische Initiative in dieser Sparte zielt daher vorwiegend auf die Neuausrichtung des Produktportfolios und die Erhöhung der Profitabilität der bestehenden Verträge ab. Ein wesentliches Element dabei ist die Konzeption von Lebensversicherungsprodukten, die sowohl für die Kunden als auch für UNIQA trotz des Niedrigzinsumfelds die notwendigen Margen erwirtschaften und deren Kapitalerfordernis im Einklang zur geforderten Profitabilität steht.

Update 2017

Lebensversicherung

Erneut nahm UNIQA 2017 im Bereich Lebensversicherung die Vorreiterrolle in der österreichischen Versicherungswirtschaft ein. Nachdem wir bereits 2014 als Erste eine klassische Lebensversicherung ohne Garantiezins auf den Markt gebracht hatten, offerieren wir mit einem komplett überarbeiteten Angebot im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung seit Ende 2017 ein weiteres Novum. Damit haben wir einen wichtigen Schritt in der langfristigen Optimierung unseres Produktportfolios gesetzt. Transparent, kostengünstig und flexibel für den Kunden, erfüllt das neue Produkt gleichzeitig auch alle regulatorischen Anforderungen. Der einheitliche Ausweis der Kosten von Versicherungsprodukten bietet dem Kunden darüber hinaus eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Anbietern und uns damit einen Wettbewerbsvorteil.

4. UNIQA Insurance Platform (UIP)

Ziel des Programms unter diesem Titel ist nichts weniger als die Erneuerung der Kernsysteme aller Sparten und die damit verbundene organisatorische Transformation des Konzerns. UIP ersetzt mittelfristig die bestehenden IT-Kernsysteme, mit denen notwendige innovative Prozesse, Produkte und Funktionalitäten nicht mehr effizient genug abgebildet werden können. Dieses Projekt ist auf mehr als zehn Jahre ausgelegt und wird das Geschäft von UNIQA auf eine vollkommen neue Basis stellen: Durch UIP werden Produktentwicklungszeiten (Time-to-Market) dramatisch reduziert, Flexibilitäten in der Produktgestaltung geschaffen und mittelfristig die Betriebskosten der gesamten Datenverarbeitung signifikant gesenkt. Zusätzlich schaffen wir die Voraussetzungen, um in Zukunft den Kundenerwartungen und Kundenwünschen, die sich in einer zunehmend digitalisierten Welt immer rascher und radikaler verändern, noch besser zu entsprechen.

Update 2017

UNIQA Insurance Platform (UIP)

Für die Umsetzung des Programms UIP hat UNIQA im abgelaufenen Jahr eine eigene Organisationseinheit aufgebaut, die ihrerseits in 19 Projekte gegliedert ist. Zusätzlich wurde neben den zur Steuerung und Entscheidungsfindung benötigten internen Gremien (z. B. Business & IT Architecture Board, Change Request Management Board, Change Request Funding Board, Operative Steering Committee) ein eigener IT-Ausschuss des Aufsichtsrats etabliert.

Der erste wichtige Meilenstein in der konkreten Realisierung von UIP wird Mitte 2018 der Vertriebsstart für ein neues fondsgebundenes Lebensversicherungsprodukt über den österreichischen Bankenvertrieb (Phase 1) sein. 2017 wurde bereits ein Großteil der dafür benötigten Funktionalitäten entwickelt, ebenso wurden die nötigen Anpassungen in den bestehenden Systemen von UNIQA vorgenommen. Auch für die Phase 2 – den Vertrieb desselben Produkts durch UNIQA Österreich – wurden 2017 bereits die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, um hier mit Anfang 2018 in die Umsetzung starten zu können. Sowohl Zeitplan als auch Budget konnten dabei durchwegs eingehalten werden.

5. TOM – ZielBetriebsModell UNIQA Österreich

Seit dem Start des Strategieprogramms „UNIQA 2.0“ im Jahr 2011 arbeitet der Konzern daran, alle seine Prozesse im Sinn der Kunden effizienter, schneller und auch kostengünstiger zu gestalten. Dieses Modernisierungs- und Optimierungsprojekt unter der Bezeichnung „ZielBetriebsModell“ betrifft vor allem interne, nach außen hin nicht sichtbare Prozesse. Es setzt zum einen auf die Zusammenführung von Abwicklungseinheiten an Standorten, an denen die Leistungen in hoher Qualität und zu geringen Kosten bereitgestellt werden können, und zum anderen auf die Standardisierung vieler einzelner Produkte und Prozesse. Das Einsparungspotenzial, das durch die Umsetzung des neuen ZielBetriebsModells freigesetzt wird, steigt schrittweise und wird bereits vor 2020 jährlich einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag erreicht haben. Zum Teil werden diese Einsparungen auch auf Kapazitätsänderungen beruhen, die aber möglichst im Weg der natürlichen Fluktuation bzw. im Einvernehmen mit den Mitarbeitern erfolgen werden.

Update 2017

TOM – ZielBetriebsModell UNIQA Österreich

Einen wesentlichen Schwerpunkt in der Umsetzung des ZielBetriebsModells bildete 2017 auch die schrittweise Verlagerung der Bearbeitung von Geschäftsfällen aus den zentralen Service-Einheiten sowie den Landesdirektionen in das Group Service Center in Nitra in der Slowakei. Neben einer Neudefinition der Governance für die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Slowakei erfolgten dafür auch umfangreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung.

Im Bereich Automatisierung starteten 2017 diverse Initiativen mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Robotics oder automatischer Belegerkennung (Optical Character Recognition, OCR). In der Krankenversicherung ersetzen bereits erste OCR-Module manuelle Tätigkeiten bei der Bearbeitung von Standardgeschäftsfällen.

Dank erfolgreicher Werbeaktionen erhält mittlerweile über ein Drittel aller 425.000 myUNIQA-Kunden Zusendungen von UNIQA über das elektronische Postfach. Dies erhöht den Komfort für die Kunden, die ihre Unterlagen durch das elektronische Ablagesystem stets rasch griffbereit haben, und reduziert gleichzeitig den Papierverbrauch. Der Energieverbrauch von UNIQA wiederum sank aufgrund der Einführung von modernem Energiemanagement in Österreich. Der Einbau von Verbrauchsmessgeräten und die Umsetzung erster Energiesparmaßnahmen werden sich innerhalb von zwei Jahren amortisieren.