| | Geschäftsverlauf im KonzernGeschäftstätigkeit
Die UNIQA Gruppe ist in der Lebens- und Krankenversicherung
und in nahezu allen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung
aktiv. Die Konzernobergesellschaft UNIQA Versicherungen AG
betreibt das indirekte Versicherungsgeschäft für den Konzern.
Darüber hinaus übernimmt sie zahlreiche Servicefunktionen für
die österreichischen und internationalen Versicherungstöchter,
um Synergieeffekte in allen Konzerngesellschaften optimal zu
nutzen und die langfristige Unternehmensstrategie konsequent
umzusetzen.
Mit über 12,5 Mio. verwalteten Versicherungsverträgen, mit
einem verrechneten Prämienvolumen (inkl. der Sparanteile der
fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) von rund
5,1 Mrd. € (2005: 4,7 Mrd. €) und Kapitalanlagen von mehr als
21 Mrd. € (2005: 19,4 Mrd. €) ist die UNIQA Gruppe eine der
führenden Versicherungsgruppen in Mittel- und Osteuropa.
2006 entfielen 42,5 % des Prämienvolumens auf die Lebensversicherung
(2005: 41,3 %), 17,5 % auf die Krankenversicherung
(2005: 17,9 %) und 40,0 % auf die Schaden- und Unfallversicherung
(2005: 40,9 %).
Konzernergebnis vor Steuern erreichte 238,5 Mio. €Die UNIQA Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2006 das Ergebnis weiter steigern und erzielte ein um 25,3 % höheres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in Höhe von 238,5 Mio. € (2005: 190,3 Mio. €). Die Umsatzrentabilität konnte 2006 auf 5,8 % (2005: 4,8 %) erhöht werden.
Nähere Angaben zu den konsolidierten und assoziierten Unternehmen enthalten die entsprechenden Übersichten im Konzernanhang. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Änderungen im Konsolidierungskreis sind ebenfalls im Konzernanhang dargestellt. RisikoberichterstattungDer ausführliche Risikobericht der UNIQA Gruppe befindet sich im Anhang zum Konzernjahresabschluss 2006. Geschäftsentwicklung der UNIQA Gruppe
Die folgenden Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung sind in
zwei Bereiche gegliedert. Der Abschnitt „Geschäftsverlauf im
Konzern“ beschreibt die Geschäftsentwicklung aus Konzernsicht
mit voll konsolidierten Beträgen. Im Rahmen der Segmentberichterstattung
wird die Entwicklung der Geschäftsfelder der Lebens-,
Kranken- sowie Schaden- und Unfallversicherung dargestellt,
wobei im Konzernlagebericht 2006 erstmals ebenfalls auf voll
konsolidierte Beträge abgestellt wird. Die Vorjahreswerte wurden
entsprechend angepasst.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Periodenüberschuss
in Mio. € |
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UNIQA verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, die eine
Payout Ratio von rund 30 % des Konzernergebnisses vorsieht.
Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung
daher die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr um 35 %
höheren Dividende von 35 Cent je Aktie vorschlagen.
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Prämienvolumen kletterte 2006 über 5 Mrd. €
Die konsolidierten verrechneten Gesamtprämien der UNIQA
Gruppe stiegen 2006 um 3,7 % auf 4.532,1 Mio. € (2005:
4.370,2 Mio. €). Berücksichtigt man auch die Sparanteile
der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung in
Höhe von 559,3 Mio. € (2005: 360,2 Mio. €), wuchs das
Gesamtprämienvolumen um 7,6 % auf 5.091,4 Mio. €
(2005: 4.730,4 Mio. €). Die abgegrenzten Konzernprämien
im Eigenbehalt stiegen um 3,2 % auf 4.129,7 Mio. € (2005:
4.000,4 Mio. €).
Verrechnetes Prämienvolumen
inkl. der Sparanteile aus der fonds- und
indexgebundenen Lebensversicherung
in Mio. € |
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In Österreich legten die verrechneten Prämien inkl. der Sparanteile
der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung
2006 um 1,0 % auf 3.420,5 Mio. € (2005: 3.385,6 Mio. €) zu.
Gründe für dieses moderate Wachstum waren hohe Abläufe im
Bereich des Bankenvertriebs und die Rücknahme des Einmalerlagsgeschäfts
in der Lebensversicherung. Darüber hinaus war
die Prämienentwicklung durch den Wegfall laufender Einnahmen
aus Verträgen mit abgekürzter Prämienzahlungsdauer belastet.
Das abgegrenzte Prämienvolumen in Österreich betrug 2006
2.916,3 Mio. € (2005: 2.917,0 Mio. €).
In den Wachstumsregionen Ost- und Südosteuropas (CEE &
NEEM) entwickelten sich die Prämien 2006 deutlich rasanter.
Die verrechneten Prämien inkl. der Sparanteile der fonds- und
indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich 2006 um
32,7 % auf 639,8 Mio. € (2005: 482,2 Mio. €). Der Anteil an
den Konzernprämien betrug damit in CEE & NEEM 12,6 %
(2005: 10,2 %). Die abgegrenzten Prämien wuchsen um 20,2 %
auf 523,5 Mio. € (2005: 435,4 Mio. €).
Auch in den westeuropäischen Ländern (WEM) stieg das verrechnete
Prämienvolumen um 19,5 % auf 1.031,1 Mio. €
(2005: 862,6 Mio. €). Das entsprach einem Anteil an den Konzernprämien
von 20,3 % (2005: 18,2 %). Die abgegrenzten
Prämieneinnahmen der Gesellschaften in Deutschland, der
Schweiz, Liechtenstein und Italien erhöhten sich um 6,5 % auf
689,8 Mio. € (2005: 648,0 Mio. €).
Entwicklung der Versicherungsleistungen
Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt
sanken im Geschäftsjahr 2006 trotz des erhöhten Geschäftsaufkommens
insgesamt um 1,6 % auf 3.715,6 Mio. € (2005:
3.776,9 Mio. €).
In Österreich gelang es UNIQA sogar, die Versicherungsleistungen
um beachtliche 5,2 % auf 2.807,4 Mio. € (2005: 2.960,3 Mio. €) zu
verringern. In den Regionen CEE & NEEM stiegen aufgrund des
gestiegenen Prämienvolumens auch die Versicherungsleistungen.
Sie erhöhten sich um 16,5 % auf 325,6 Mio. € (2005:
279,5 Mio. €). In Westeuropa stiegen die Versicherungsleistungen
um 8,5 % auf 582,7 Mio. € (2005: 537,1 Mio. €).
Entwicklung der Aufwendungen für den VersicherungsbetriebDie gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vgl. Konzernanhang Nr. 36) abzgl. Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rückversicherungsabgaben (vgl. Konzernanhang Nr. 32) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2006 trotz des erweiterten Konsolidierungskreises und des gestiegenen Geschäftsaufkommens nur sehr moderat um 4,2 % auf 966,9 Mio. € (2005: 927,7 Mio. €). Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss inkl. der Veränderung der aktivierten Abschlusskosten und abzgl. der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen stiegen um 8,4 % auf 627,6 Mio. € (2005: 579,1 Mio. €). Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von erfolgreich durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen im Rahmen des ErgebnisVerbesserungsProgramms 2004–2006 von 348,7 Mio. € um 2,7 % auf 339,4 Mio. €.
Die Kostenquote der UNIQA Gruppe – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Konzernprämien inkl. der Sparanteile aus der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung – verringerte sich 2006 auf 20,9 % (2005: 21,5 %). Die Verwaltungskostenquote sank sogar noch stärker und betrug am Jahresende 7,3 % (2005: 8,1 %). Kapitalanlagenbestand überstieg 21 Mrd. €
Kapitalanlagen gesamt in Mio. € |
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Die gesamten Kapitalanlagen inkl. eigengenutzter Grundstücke und Bauten, als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, Anteilen an assoziierten Unternehmen und Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich im Berichtsjahr um 1.787,8 Mio. € oder 9,2 % auf 21.155,2 Mio. € (2005: 19.367,3 Mio. €).
Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen abzgl. Finanzierungskosten sanken um 10,2 % auf 865,0 Mio. € (2005: 962,9 Mio. €). In 2005 verzeichnete UNIQA besonders hohe Realisierungen aus Kursgewinnen, die zur Kompensation der Nachreservierung für Rentenversicherungen aufgrund der Anpassung der österreichischen Sterbetafeln dienten. Die 2006 im Vergleich zu den Vorjahren etwas abgeschwächte Performance der Aktienmärkte und das steigende Zinsumfeld waren weitere Gründe für das reduzierte Kapitalanlageergebnis. Dennoch konnte auch im vergangenen Jahr durch die breite Streuung der Vermögensveranlagung und den Einsatz von alternativen Anlageinstrumenten ein solider Ertrag erwirtschaftet werden.
Eine Detaildarstellung der Vermögenserträge befindet sich im Konzernanhang (vgl. Konzernanhang Nr. 33). Eigenmittel und Bilanzsumme
Eigenkapitalrendite (ROE)
in Mio. € |
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Das Gesamteigenkapital der UNIQA Gruppe erhöhte sich 2006
um 196,1 Mio. € auf 1.329,8 Mio. € (2005: 1.133,7 Mio. €).
Darin enthalten waren Anteile anderer Gesellschafter in Höhe
von 207,3 Mio. € (2005: 203,2 Mio. €). Die Eigenkapitalrendite
(ROE) vor Steuern – das Verhältnis des EGT zum durchschnittlichen
Gesamteigenkapital (ohne Berücksichtigung des enthaltenen
Periodenüberschusses 2006) – betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 20,8 % (2005: 19,7 %).
Im Hinblick auf das deutliche Wachstum der Gruppe emittierte
die UNIQA Versicherungen AG nachrangiges Kapital in Höhe
von 250 Mio. € zur weiteren Stärkung der Eigenmittel, das im
Dezember 2006 und Anfang 2007 in zwei Tranchen platziert
wurde.
Die Konzern-Bilanzsumme erhöhte sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr um 8,9 % und betrug am 31. Dezember 2006
24.587,1 Mio. € (2005: 22.568,4 Mio. €).
CashflowDer Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg 2006
um 136,0 % auf 1.237,0 Mio. € (2005: 524,1 Mio. €). Der
Cashflow aus der Investitionstätigkeit der UNIQA Gruppe belief
sich auf –1.280,4 Mio. € (2005: –799,7 Mio. €). Aus dem
Erwerb von Unternehmen ergab sich 2006 ein Cashflow-Abfluss
von –159,8 Mio. € (2005: –69,5 Mio. €). Der Finanzierungs-
Cashflow blieb durch die Begebung von Nachrangkapital stabil
und betrug 100,7 Mio. € (2005: 104,4 Mio. €). Für die
Dividende des Geschäftsjahres 2005 wurden 31,1 Mio. € aufgewendet.
Insgesamt veränderte sich der Fonds liquider Mittel
um 71,1 Mio. € (2005: –163,3 Mio. €). Ende 2006 standen
Finanzmittel in Höhe von 263,2 Mio. € (2005: 192,0 Mio. €)
zur Verfügung.
Mitarbeiter
Die durchschnittliche Zahl der ArbeitnehmerInnen in der
UNIQA Gruppe erhöhte sich im Geschäftsjahr 2006 auf 10.748
MitarbeiterInnen (2005: 9.943). Davon waren 3.957 (2005:
3.469) im Vertrieb (angestellter Außendienst) und 6.791 (2005:
6.474) in der Verwaltung tätig. In den New Eastern Emerging
Markets (NEEM) hatte UNIQA 2006 547 MitarbeiterInnen
(2005: 0), 2.930 Personen (2005: 2.800) waren in Central
Eastern Europe (CEE) und 989 (2005: 968) in den Western
European Markets (WEM) beschäftigt. In Österreich waren 6.282
MitarbeiterInnen angestellt (2005: 6.175). Das entsprach einem
Anteil von 58,4 %.
Mitarbeiter nach Regionen
in % |
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Die Hälfte der in Österreich in der Verwaltung tätigen MitarbeiterInnen
waren im abgelaufenen Jahr Frauen, 17,6 % der
MitarbeiterInnen waren teilzeitbeschäftigt. Das Durchschnittsalter
lag 2006 bei 43 Jahren. Insgesamt nahmen 11,1 % der MitarbeiterInnen
am UNIQA Erfolgsbezugssystem teil – einem
variablen Entlohnungssystem, das sowohl an den Erfolg des
Unternehmens als auch an die persönliche Performance gekoppelt ist. Darüber hinaus bietet das neue UNIQA Lehrlingsaustauschprogramm
jungen Menschen in der Ausbildung die Möglichkeit,
fremde Kulturen kennen zu lernen und internationale
Kontakte zu knüpfen.
Die Produktivität der UNIQA MitarbeiterInnen erhöhte sich auch
im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter – pro MitarbeiterIn wurde
2006 ein Ergebnis vor Steuern von 22.190 € (2005: 19.139 €)
erzielt.
Abgegebene Rückversicherungsprämien | | Anteil der Prämien, die dem Rückversicherer dafür zustehen, dass er bestimmte Risiken in Rückdeckung übernimmt. | | Abgegrenzte Prämien | | Die rechnungsmäßig abgegrenzten Prämien, die den Ertrag des Geschäftsjahres bestimmen. Zu ihrer Ermittlung werden neben den verrechneten Bruttoprämien die auf das Geschäftsjahr entfallenden Veränderungen der Prämienüberträge, der Stornorückstellung und des Aktivums für noch nicht verrechnete Prämien berücksichtigt. | | Aktivierte Abschlusskosten | | Sie beinhalten die Kosten des Versicherungsunternehmens, die im Zusammenhang mit dem Abschluss neuer bzw. der Verlängerung bestehender Versicherungsverträge stehen. Unter anderem sind hier Kosten wie Abschlussprovisionen sowie Kosten der Antragsbearbeitung und der Risikoprüfung zu erfassen. | | Anschaffungskosten | | Der zum Erwerb eines Vermögenswertes entrichtete Betrag an Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten oder der beizulegende Zeitwert einer anderen Entgeltform zum Zeitpunkt des Erwerbs. | | Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital | | Anteile am Eigenkapital verbundener Unternehmen, die nicht von Unternehmen des Konzerns gehalten werden. | | Anteile konzernfremder Gesellschafter am Periodenüberschuss | | Anteile am Periodenüberschuss, die nicht dem Konzern, sondern Konzernfremden, die Anteile an verbundenen Unternehmen halten, zuzurechnen sind. | | Asset-Allocation | | Die Struktur der Kapitalanlagen, d. h. die anteilige Zusammensetzung der gesamten Kapitalanlagen aus den verschiedenen Kapitalanlagearten (z.B. Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Beteiligungen, Immobilien, Geldmarkt). | | Asset-Liability-Management | | Managementkonzept, bei dem Entscheidungen in Bezug auf Unternehmensaktiva und -passiva aufeinander abgestimmt werden. Dabei werden in einem kontinuierlichen Prozess Strategien zu den Aktiva und Passiva formuliert, umgesetzt, überwacht und revidiert, um bei vorgegebenen Risikotoleranzen und Beschränkungen die finanziellen Ziele zu erreichen. | | Assoziierte Unternehmen | | Es handelt sich hierbei um Beteiligungsgesellschaften, die nach der so genannten Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital in den Konzernabschluss einbezogen werden. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist die Möglichkeit maßgeblicher Einflussnahme des Konzerns auf die Geschäfts- und Finanzpolitik des assoziierten Unternehmens, und zwar unabhängig davon, ob dieser Einfluss tatsächlich ausgeübt wird. | | At Amortized Cost | | Bilanzansatz mit den fortgeführten Anschaffungskosten, wobei der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag zeit- bzw. kapitalanteilig den Anschaffungskosten ergebniswirksam zugerechnet bzw. von diesen abgesetzt wird. | | Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb | | Der Posten umfasst Abschlussaufwendungen, Aufwendungen für die Bestandsverwaltung und die Durchführung der Rückversicherung. Nach Abzug der erhaltenen Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft verbleiben die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung. | | Benchmark-Methode | | Eine im Rahmen der IFRS-Rechnungslegung bevorzugte Bilanzierungs- und Bewertungsmethode. | | Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere | | Diese Wertpapiere (Held to Maturity) umfassen Forderungspapiere, die in Daueranlageabsicht grundsätzlich bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen. Sie sind 'at Amortized Cost' bilanziert. | | Combined Ratio | | Summe aus den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb und den Versicherungsleistungen im Verhältnis zur abgegrenzten Prämie jeweils im Eigenbehalt - in der Schaden- und Unfallversicherung. | | Corporate Governance | | Corporate Governance bezeichnet den rechtlichen und faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen. Corporate-Governance-Regelungen dienen der Transparenz und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche, auf Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung und Kontrolle. | | Deckungsrückstellung | | Rückstellung in Höhe der bestehenden Verpflichtung zur Zahlung von Versicherungsleistungen und Rückgewährbeträgen vornehmlich in der Lebens- und Krankenversicherung. Die Rückstellung wird nach versicherungsmathematischen Methoden als Saldo des Barwerts der künftigen Verpflichtungen abzüglich des Barwerts der künftigen Prämien ermittelt. | | Depotforderung, Depotverbindlichkeit | | Forderung des Rückversicherungsunternehmens an Vorversicherer, die ihm aufgrund des in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäfts als Kapitalanlagesurrogat entsteht. Ihre Höhe ist deckungsgleich mit dem Betrag der bei Vorversicherern gestellten Sicherheiten. Depotverbindlichkeit analog. | | Derivative Finanzinstrumente | | Finanzkontrakte, deren Werte von der Kursentwicklung eines ihnen zugrunde liegenden Vermögensgegenstands abhängen. | | Direktes Geschäft/Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft | | Es betrifft die Versicherungsverträge, die ein Erstversicherer mit Privatpersonen oder Unternehmen abschließt. (Dagegen: In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft (indirektes Geschäft) bezieht sich auf das von einem anderen Erst- oder Rückversicherer übernommene Geschäft.) | | Diversifikation | | Diversifikation ist ein geschäftspolitisches Instrument, bei dem es ganz allgemein darum geht, die Aktivitäten eines Unternehmens auf verschiedene Gebiete auszurichten, also zu streuen, um einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden. | | Duration | | Die Duration bezeichnet die gewichtete durchschnittliche Laufzeit einer zinssensitiven Kapitalanlage oder eines Portfolios und ist ein Risikomaß für die Sensitivität von Kapitalanlagen bei Zinssatzänderungen. | | Eigenbehalt | | Der Teil der übernommenen Risiken, den der Versicherer/Rückversicherer nicht in Rückdeckung gibt. | | Eigenkapitalrendite (ROE) | | Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) ist das Verhältnis des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zum durchschnittlichen Gesamt-Eigenkapital (ohne Berücksichtigung des enthaltenen Periodenüberschusses). Die Kennzahl wird üblicherweise zur Bestimmung der Effizienz eines Unternehmens herangezogen. | | Equity-Methode | | Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben. die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet. | | Ergänzungskapital | | ist eingezahltes Kapital, das dem Versicherungsunternehmen vereinbarungsgemäß auf mindestens fünf Jahre unter Verzicht auf Kündigung zur Verfügung gestellt wird und für das Zinsen nur ausbezahlt werden dürfen, soweit sie im Jahresüberschuss gedeckt sind. Ebenso zeichnet sich Ergänzungskapital dadurch aus, dass es vor Liquidation nur unter anteiligem Abzug der während der Laufzeit eingetretenen Nettoverluste zurückgezahlt werden darf bzw. im Liquidationsfall erst nach Befriedigung oder Sicherstellung jener Forderungen zurückzuzahlen ist, die weder Eigen- noch Partizipationskapital darstellen. | | Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) | | Kennzahl, für die der Konzernjahresüberschuss durch die durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt wird. Das verwässerte Ergebnis je Aktie bezieht ausgeübte oder noch zur Ausübung stehende Bezugsrechte in die Berechnung der Anzahl der Aktien und in den Jahresüberschuss ein. | | FAS | | US-amerikanische Financial Accounting Standards (Rechnungslegungsvorschriften), die Einzelheiten zu US-GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) festlegen. | | Fortgeführte Anschaffungskosten | | Die ursprünglichen Anschaffungskosten werden um dauerhafte Wertminderungen reduziert bzw. es werden Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag bis zur Fälligkeit des Rückzahlungsbetrages den Anschaffungskosten ergebniswirksam ab- oder hinzugerechnet. | | Geldflussrechnung | | zeigt die Veränderung der flüssigen Mittel in einer Periode getrennt nach den Bereichen laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit (Zahlungsmittelherkunft, Zahlungsmittelverwendung). | | Gesamtrechnung | | Ausweis der Bilanzposten vor Abzug der Beträge, die auf das in Rückdeckung gegebene Geschäft entfallen. | | Gewinnbeteiligung | | In der Lebens- und Krankenversicherung sind die Versicherungsnehmer aufgrund gesetzlicher und vertraglicher Vorgaben an den erwirtschafteten Überschüssen des Unternehmens angemessen zu beteiligen. Die Höhe dieser Gewinnbeteiligung wird jährlich neu festgelegt. | | Goodwill, auch Geschäfts- oder Firmenwert | | Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis eines Tochterunternehmens und dessen anteiligem Eigenkapital nach der Auflösung der dem Erwerber zuzuordnenden stillen Reserven zum Zeitpunkt des Erwerbs. | | Handelsbestände | | Schuldtitel und Aktien sowie andere Finanzinstrumente (im Wesentlichen Derivate und strukturierte Produkte), die überwiegend für kurzfristige Handelszwecke erworben wurden. Sie sind mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. | | Hedging | | Absicherung gegen unerwünschte Kurs- oder Preisentwicklungen durch eine adäquate Gegenposition, insbesondere mit Hilfe derivativer Finanzinstrumente. | | IAS | | International Accounting Standards - internationale Rechnungslegungsvorschriften. | | IFRS | | International Financial Reporting Standards (Internationale Grundsätze zur Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board verabschiedeten Standards. Bereits verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert. | | Jederzeit veräußerbare Wertpapiere | | Die jederzeit veräußerbaren Wertpapiere (Available for Sale) enthalten diejenigen Wertpapiere, die weder bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen noch für kurzfristige Handelszwecke erworben wurden. diese jederzeit veräußerbaren Wertpapiere werden mit dem Marktwert am Bilanzstichtag angesetzt. | | Kostenquote | | Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung im Verhältnis zur abgegrenzten Prämie. | | Multitranchen | | Anleihen mit einem so genannten Andienungsrecht. Der Verkäufer kann dem Käufer weitere Anleihen (gleicher oder kürzerer Laufzeit) verkaufen. Der Käufer erhält hierbei eine Prämie, die die Verzinsung des Papiers gegen über einem 'normalen' Wertpapier gleicher Laufzeit und Bonität erhöht. | | Nachrangige Verbindlichkeiten | | Verbindlichkeiten, die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den übrigen Verbindlichkeiten erfüllt werden dürfen. | | Neubewertungsrücklage | | Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus der Differenz zwischen dem Zeitwert und den fortgeführten Anschaffungskosten resultieren, werden nach Abzug latenter Steuern und latenter Gewinnbeteiligung (im Bereich der Lebensversicherung) erfolgsneutral in diese Rücklage eingestellt. | | Prämien | | Verrechnete Gesamtprämien. Alle im Geschäftsjahr vorgeschriebenen Prämien aus Versicherungsverträgen des selbst abgeschlossenen und des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts. | | Prämienüberträge | | Der Teil der Prämieneinnahmen, der das Entgelt für die Versicherungszeit nach dem Bilanzstichtag darstellt, am Bilanzstichtag also noch nicht verdient ist. Prämienüberträge sind in der Bilanz mit Ausnahme der Lebensversicherung als gesonderter Posten unter den versicherungstechnischen Rückstellungen auszuweisen. | | Retrozession | | Retrozession bedeutet die Rückversicherung des in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäfts und wird von professionellen Rückversicherungsunternehmen sowie in der aktiven Rückversicherung anderer Versicherungsunternehmen als risikopolitisches Instrument eingesetzt. | | Risiko | | Die Möglichkeit, dass negative Faktoren die künftige wirtschaftliche Lage des Unternehmens beeinflussen. Darüber hinaus versteht man in der Versicherungswirtschaft unter Risiko die Möglichkeit, dass ein Schaden eintritt, weil sich eine versicherte Gefahr verwirklicht. Häufig wird auch das versicherte Objekt bzw. die versicherte Person als Risiko bezeichnet. | | Risikomanagement | | Laufende, systematische und kontinuierliche Identifikation, Analyse, Bewertung und Steuerung von potenziellen Risiken, welche die Vermögens-, Finanzund Ertragslage eines Unternehmens mittel- und langfristig gefährden könnten. Ziel: den Fortbestand eines Unternehmens sichern, die Unternehmensziele mit Hilfe geeigneter Maßnahmen gegen störende Ereignisse absichern und den Unternehmenswert steigern. | | Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | | Sie wird auch Schadenrückstellung genannt und berücksichtigt Verpflichtungen aus am Abschlussstichtag bereits eingetretenen, aber noch nicht bzw. noch nicht vollständig abgewickelten Versicherungsfällen. | | Rückstellung für Prämienrückerstattung und Gewinnbeteiligung | | Der für die künftige Ausschüttung an die Versicherungsnehmer vorgesehene Teil des Überschusses wird in die Rückstellung für Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung eingestellt. In der Rückstellung werden auch latente Beträge berücksichtigt. | | Rückversicherung | | Ein Versicherungsunternehmen versichert einen Teil seines Risikos bei einem anderen Versicherungsunternehmen. | | Schadenquote | | Versicherungsleistungen in der Schaden- und Unfallversicherung im Verhältnis zur abgegrenzten Prämie. | | Solvabilität | | Eigenmittelausstattung eines Versicherungsunternehmens. | | Steuerabgrenzung | | Die Steuerabgrenzung beruht auf den zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie den sich aus der konzerneinheitlichen Bewertung ergebenden temporären Unterschiedsbeträgen. Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen landesspezifischen Steuersätzen der einbezogenen Konzernunternehmen. am Bilanzstichtag bereits beschlossene Steueränderungen sind berücksichtigt. | | Stresstest | | Bei Stresstests handelt es sich um eine spezielle Form der Szenarioanalyse. Ziel ist es, eine quantitative Aussage über das Verlustpotenzial von Portfolios bei extremen Marktschwankungen treffen zu können. | | US-GAP | | US-amerikanische Generally Accepted Accounting Principles (Rechnungslegungsgrundsätze). | | Value at Risk | | Dies ist eine Methode zur Risikoquantifizierung. Hierbei errechnet man den Erwartungswert eines Verlusts, der bei einer ungünstigen Marktentwicklung mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines definierten Zeitraums auftreten kann. | | Verbundene Unternehmen | | Als verbundene Unternehmen gelten die Muttergesellschaft und deren Tochterunternehmen. Tochtergesellschaften sind Unternehmen, bei denen die Muttergesellschaft gemäß dem Control-Prinzip beherrschenden Einfluss auf die Geschäftspolitik ausüben kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Mutterunternehmen direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte aller Stimmrechte verfügt, wenn vertragliche Beherrschungsrechte bestehen oder die Möglichkeit existiert, die Mehrheit der Vorstandsmitglieder oder anderer Leitungsorgane der Tochtergesellschaft zu bestimmen. | | Versicherungsleistungen | | Aufwendungen (nach Abzug der Anteile der Rückversicherer) für Versicherungsfälle, für Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung und für Veränderung der Deckungsrückstellung bzw. der versicherungstechnischen Rückstellungen. | |
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