Das Risikoprofil von UNIQA ist sehr stark von den Lebens- und Krankenversicherungsbeständen der UNIQA Österreich Versicherungen AG und der Raiffeisen Versicherung AG beeinflusst. Durch diesen Umstand nimmt das Marktrisiko im Risikoprofil von UNIQA die zentrale Rolle ein. Die Zusammensetzung des Marktrisikos ist im Kapitel „Marktrisiko“ dargestellt.
Die Tochtergesellschaften in Zentraleuropa (CE = Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei und Polen) betreiben das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich sowie im Lebens- und Krankenversicherungsbereich.
In den Regionen Südosteuropa (SEE) und Osteuropa (EE) überwiegt zurzeit noch das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich und hier speziell im Kfz-Segment.
Dieser Umstand ist für UNIQA insofern von Bedeutung, als damit ein hohes Diversifikationselement zu dem von den österreichischen Gesellschaften dominierten Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft geschaffen wird.
Die risikospezifischen Besonderheiten der Regionen manifestieren sich auch in den durch den internen Bewertungsansatz ermittelten Risikoprofilen.
In der UNIQA Group werden nach jeder Rechnung für die Lebens-, Nichtlebens- und Kompositversicherer von UNIQA Referenzprofile erstellt und mit dem Risikoprofil der jeweiligen Gesellschaften verglichen. Aus den Referenzprofilen folgt, dass für die Kompositversicherer das Verhältnis zwischen markt- und versicherungstechnischem Risiko ausgeglichen ist. Zusätzlich kann bei den Kompositversicherern der höchste Diversifikationseffekt erzielt werden.
Marktrisiko
Das Marktrisiko setzt sich in Anlehnung an die in der Solvency II-Standardformel definierten Kategorien aus Zins-, Spread-, Aktien-, Immobilien-, Währungs- und Liquiditätsrisiko zusammen. Insbesondere in der Lebensversicherung ist das Marktrisiko stark vom Zinsänderungsrisiko geprägt, das durch unterschiedliche Fristigkeiten zwischen Aktiv- und Passivseite entsteht. Abgesehen davon wird das Marktrisiko und dessen Zusammensetzung in erheblichem Ausmaß von der Aktivseite und deren Allokation in die verschiedenen Anlageklassen beeinflusst.
31.12.2015 |
31.12.2014 |
|
Angaben in Tausend Euro |
||
Verzinsliche Wertpapiere |
19.557.462 |
19.281.012 |
Aktien |
374.323 |
280.652 |
Alternative Investments |
38.263 |
41.087 |
Beteiligungen |
813.192 |
830.185 |
Darlehen |
59.136 |
119.946 |
Immobilien |
1.623.425 |
1.702.738 |
Liquidität |
1.829.284 |
1.359.072 |
Summe |
24.295.085 |
23.614.692 |
Marktrisikokategorien
Zinsrisiko
Zinsrisiko besteht für alle aktiv- und passivseitigen Bilanzposten, deren Wert in Abhängigkeit von Änderungen der risikofreien Zinskurven oder deren Volatilitäten schwankt. Aufgrund der Veranlagungsstruktur und des hohen Anteils an zinstragenden Wertpapieren in der Asset Allocation ist das Zinsrisiko ein wesentlicher Bestandteil des Marktrisikos. Durch die im Jahr 2012 implementierte ALM-basierte Veranlagungsstragegie konnte in den letzten Jahren jedoch eine strukurelle Reduktion des Zinsrisikos erzielt werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten der verzinslichen Wertpapiere sowie der als Ausleihungen reklassifizierten Anleihen. Der Durchschnittskupon der verzinslichen Wertpapiere beträgt 3,0 Prozent.
Exposure nach Laufzeiten |
31.12.2015 |
31.12.2014 |
Angaben in Tausend Euro |
||
Bis zu 1 Jahr |
1.095.058 |
1.315.407 |
Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren |
3.282.360 |
2.874.526 |
Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren |
2.845.054 |
2.681.542 |
Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren |
3.472.911 |
3.388.525 |
Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren |
2.954.254 |
3.209.569 |
Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren |
2.436.602 |
2.553.315 |
Mehr als 15 Jahre |
3.273.532 |
3.073.726 |
Summe |
19.359.770 |
19.096.609 |
Im Vergleich dazu wird in der nachfolgenden Tabelle die Deckungsrückstellung vor Rückversicherung in der Kranken- und Lebensversicherung sowie in der Nichtlebensversicherung die Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle auf Jahresbänder aufgeteilt. In der Kranken- und Lebensversicherung erfolgte die Aufteilung anhand der erwarteten Cashflows aus dem ALM-Prozess.
IFRS-Reserve nach erwarteten Fälligkeiten |
31.12.2015 |
31.12.2014 |
Angaben in Tausend Euro |
||
Bis zu 1 Jahr |
1.276.255 |
2.463.429 |
Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren |
3.071.023 |
3.311.039 |
Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren |
1.914.474 |
1.931.252 |
Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren |
1.414.351 |
1.339.805 |
Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren |
2.039.901 |
1.829.623 |
Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren |
2.780.886 |
2.459.163 |
Mehr als 15 Jahre |
6.497.525 |
5.666.888 |
Summe |
18.994.414 |
19.001.199 |
Spreadrisiko
Aufgrund des dominanten Anteils von verzinslichen Wertpapieren in der Asset Allocation stellt das Spreadrisiko den größten Anteil am ECR-Marktrisiko dar. Spreadrisiko bezeichnet das Risiko von Preisveränderungen aktiv- und passivseitiger Bilanzposten aufgrund von Veränderungen der Kreditrisikoaufschläge oder deren Volatilität. Für verzinsliche Wertpapiere steigt dieses auf Basis der Solvency II-Standardformel in Abhängigkeit von Rating und Duration. Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird – unter Abwägung der Ertragschancen und Risiken – in Titeln unterschiedlichster Bonität (Rating) investiert. Auf der Aktivseite der Bilanz stellen die ausgewiesenen Buchwerte gleichzeitig das maximale Bonitäts- und Ausfallsrisiko dar.
Die Kreditqualität von Finanzinstrumenten, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wird nachfolgend unter Bezugnahme auf externe Bonitätsratings (insofern solche verfügbar sind) oder auf historische Erfahrungswerte über Ausfallquoten der jeweiligen Geschäftspartner dargestellt.
Exposure nach Ratings |
31.12.2015 |
31.12.2014 |
Angaben in Tausend Euro |
||
AAA |
4.801.934 |
4.964.965 |
AA |
4.190.494 |
3.986.746 |
A |
3.816.635 |
4.130.316 |
BBB |
4.186.371 |
3.648.213 |
BB |
1.219.575 |
1.394.028 |
B |
687.580 |
363.890 |
<=CCC |
102.039 |
158.390 |
Nicht geratet |
355.142 |
450.061 |
Summe |
19.359.770 |
19.096.609 |
Immobilienrisiko
Im Einklang mit ihrer bedeutenden Rolle in der Asset Allocation sind Immobilien und das mit einem Immobilienpreisverfall verbundene Risiko für den zweitgrößten ECR-Marktrisikoanteil verantwortlich.
Aktienrisiko
Aktienrisiko ergibt sich aus Wertänderungen von Aktien und aktienähnlichen Anlagen aufgrund von Schwankungen der internationalen Aktienmärkte. Die effektive Aktienquote wird über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken gesteuert. Das aus Aktienveranlagungen und Beteiligungen resultierende Aktienrisiko von UNIQA wurde im Zuge der Implementierung einer ALM-basierten Veranlagungsstrategie in den letzten Jahren reduziert und spielt in der Zusammensetzung des ECR-Marktrisikos nur mehr eine untergeordnete Rolle.
Währungsrisiko
Währungsrisiko entsteht durch Wechselkursschwankungen und deren Volatilität. Aufgrund des internationalen Versicherungsgeschäfts veranlagt UNIQA in Wertpapieren unterschiedlicher Währungen und folgt dabei dem Prinzip, eine währungskongruente Bedeckung der durch die Produkte entstandenen Verbindlichkeiten herzustellen. Trotz des Einsatzes derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken korrespondieren die Fremdwährungsrisiken der Kapitalanlagen nicht immer mit den Währungsrisiken der versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Den größten Risikobeitrag verursachen Veranlagungen in US-Dollar. Die folgende Tabelle zeigt einen Aufriss der Aktiva und Passiva nach Währungen.
Währungsrisiko |
31.12.2015 |
|
Angaben in Tausend Euro |
Aktiva |
Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
EUR |
2.919.014 |
27.369.980 |
USD |
807.472 |
48.595 |
CZK |
518.265 |
433.386 |
HUF |
399.072 |
493.462 |
PLN |
927.607 |
816.640 |
RON |
258.289 |
189.655 |
Sonstige |
977.508 |
551.798 |
Summe |
33.078.355 |
29.903.515 |
Währungsrisiko |
31.12.2014 |
|
Angaben in Tausend Euro |
Aktiva |
Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
EUR |
29.492.947 |
27.734.138 |
USD |
960.329 |
50.569 |
CZK |
450.157 |
411.716 |
HUF |
463.492 |
434.998 |
PLN |
906.474 |
804.231 |
RON |
183.090 |
121.490 |
Sonstige |
581.380 |
378.291 |
Summe |
33.037.868 |
29.935.434 |
Liquiditätsrisiko
Da UNIQA tägliche Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen hat, erfolgt eine genaue Liquiditätsplanung für den Zeitraum von einem Jahr. Eine auf Vorstandsebene definierte Liquiditätsbestandsuntergrenze steht als Barmittelreserve auf täglicher Basis zur Verfügung.
Darüber hinaus ist ein Großteil des Wertpapierbestands auf liquiden Märkten börsennotiert und im Fall von Liquiditätsbelastungen kurzfristig und ohne signifikante Liquiditätsabschläge veräußerbar. Bei der Wahl der vertraglichen Restlaufzeiten in der Veranlagung festverzinslicher Wertpapiere wird auf die im jeweiligen Geschäftssegment bestehenden vertraglichen Restlaufzeiten Rücksicht genommen.
Für Private-Equity-Veranlagungen bestehen noch Restzahlungsverpflichtungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro.