7.5. Risikoprofil


Das Risikoprofil von UNIQA ist sehr stark von den Lebens- und Krankenversicherungsbeständen der UNIQA Österreich Versicherungen AG und der Raiffeisen Versicherung AG beeinflusst. Durch diesen Umstand nimmt das Marktrisiko im Risikoprofil von UNIQA die zentrale Rolle ein. Die Zusammensetzung des Marktrisikos ist im Kapitel „Marktrisiko“ dargestellt.

Die Tochtergesellschaften in Zentraleuropa (CE = Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei und Polen) betreiben das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich sowie im Lebens- und Krankenversicherungsbereich.

In den Regionen Südosteuropa (SEE) und Osteuropa (EE) überwiegt zurzeit noch das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich und hier speziell im Kfz-Segment.

Dieser Umstand ist für UNIQA insofern von Bedeutung, als damit ein hohes Diversifikationselement zu dem von den österreichischen Gesellschaften dominierten Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft geschaffen wird.

Die risikospezifischen Besonderheiten der Regionen manifestieren sich auch in den durch den internen Bewertungsansatz ermittelten Risikoprofilen.

In der UNIQA Group werden nach jeder Rechnung für die Lebens-, Nichtlebens- und Kompositversicherer von UNIQA Referenzprofile erstellt und mit dem Risikoprofil der jeweiligen Gesellschaften verglichen. Aus den Referenzprofilen folgt, dass für die Kompositversicherer das Verhältnis zwischen markt- und versicherungstechnischem Risiko ausgeglichen ist. Zusätzlich kann bei den Kompositversicherern der höchste Diversifikationseffekt erzielt werden.

Marktrisiko

Das Marktrisiko setzt sich in Anlehnung an die in der Solvency II-Standardformel definierten Kategorien aus Zins-, Spread-, Aktien-, Immobilien-, Währungs- und Liquiditätsrisiko zusammen. Insbesondere in der Lebensversicherung ist das Marktrisiko stark vom Zinsänderungsrisiko geprägt, das durch unterschiedliche Fristigkeiten zwischen Aktiv- und Passivseite entsteht. Abgesehen davon wird das Marktrisiko und dessen Zusammensetzung in erheblichem Ausmaß von der Aktivseite und deren Allokation in die verschiedenen Anlageklassen beeinflusst.

Asset Allocation

31.12.2015

31.12.2014

Angaben in Tausend Euro

Verzinsliche Wertpapiere

19.557.462

19.281.012

Aktien

374.323

280.652

Alternative Investments

38.263

41.087

Beteiligungen

813.192

830.185

Darlehen

59.136

119.946

Immobilien

1.623.425

1.702.738

Liquidität

1.829.284

1.359.072

Summe

24.295.085

23.614.692

Marktrisikokategorien

Zinsrisiko

Zinsrisiko besteht für alle aktiv- und passivseitigen Bilanzposten, deren Wert in Abhängigkeit von Änderungen der risikofreien Zinskurven oder deren Volatilitäten schwankt. Aufgrund der Veranlagungsstruktur und des hohen Anteils an zinstragenden Wertpapieren in der Asset Allocation ist das Zinsrisiko ein wesentlicher Bestandteil des Marktrisikos. Durch die im Jahr 2012 implementierte ALM-basierte Veranlagungsstragegie konnte in den letzten Jahren jedoch eine strukurelle Reduktion des Zinsrisikos erzielt werden.

Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten der verzinslichen Wertpapiere sowie der als Ausleihungen reklassifizierten Anleihen. Der Durchschnittskupon der verzinslichen Wertpapiere beträgt 3,0 Prozent.

Exposure nach Laufzeiten

31.12.2015

31.12.2014

Angaben in Tausend Euro

Bis zu 1 Jahr

1.095.058

1.315.407

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

3.282.360

2.874.526

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

2.845.054

2.681.542

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

3.472.911

3.388.525

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

2.954.254

3.209.569

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

2.436.602

2.553.315

Mehr als 15 Jahre

3.273.532

3.073.726

Summe

19.359.770

19.096.609

Im Vergleich dazu wird in der nachfolgenden Tabelle die Deckungsrückstellung vor Rückversicherung in der Kranken- und Lebensversicherung sowie in der Nichtlebensversicherung die Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle auf Jahresbänder aufgeteilt. In der Kranken- und Lebensversicherung erfolgte die Aufteilung anhand der erwarteten Cashflows aus dem ALM-Prozess.

IFRS-Reserve nach erwarteten Fälligkeiten

31.12.2015

31.12.2014

Angaben in Tausend Euro

Bis zu 1 Jahr

1.276.255

2.463.429

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

3.071.023

3.311.039

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

1.914.474

1.931.252

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

1.414.351

1.339.805

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

2.039.901

1.829.623

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

2.780.886

2.459.163

Mehr als 15 Jahre

6.497.525

5.666.888

Summe

18.994.414

19.001.199

Spreadrisiko

Aufgrund des dominanten Anteils von verzinslichen Wertpapieren in der Asset Allocation stellt das Spreadrisiko den größten Anteil am ECR-Marktrisiko dar. Spreadrisiko bezeichnet das Risiko von Preisveränderungen aktiv- und passivseitiger Bilanzposten aufgrund von Veränderungen der Kreditrisikoaufschläge oder deren Volatilität. Für verzinsliche Wertpapiere steigt dieses auf Basis der Solvency II-Standardformel in Abhängigkeit von Rating und Duration. Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird – unter Abwägung der Ertragschancen und Risiken – in Titeln unterschiedlichster Bonität (Rating) investiert. Auf der Aktivseite der Bilanz stellen die ausgewiesenen Buchwerte gleichzeitig das maximale Bonitäts- und Ausfallsrisiko dar.

Die Kreditqualität von Finanzinstrumenten, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wird nachfolgend unter Bezugnahme auf externe Bonitätsratings (insofern solche verfügbar sind) oder auf historische Erfahrungswerte über Ausfallquoten der jeweiligen Geschäftspartner dargestellt.

Exposure nach Ratings

31.12.2015

31.12.2014

Angaben in Tausend Euro

AAA

4.801.934

4.964.965

AA

4.190.494

3.986.746

A

3.816.635

4.130.316

BBB

4.186.371

3.648.213

BB

1.219.575

1.394.028

B

687.580

363.890

<=CCC

102.039

158.390

Nicht geratet

355.142

450.061

Summe

19.359.770

19.096.609

Immobilienrisiko

Im Einklang mit ihrer bedeutenden Rolle in der Asset Allocation sind Immobilien und das mit einem Immobilienpreisverfall verbundene Risiko für den zweitgrößten ECR-Marktrisikoanteil verantwortlich.

Aktienrisiko

Aktienrisiko ergibt sich aus Wertänderungen von Aktien und aktienähnlichen Anlagen aufgrund von Schwankungen der internationalen Aktienmärkte. Die effektive Aktienquote wird über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken gesteuert. Das aus Aktienveranlagungen und Beteiligungen resultierende Aktienrisiko von UNIQA wurde im Zuge der Implementierung einer ALM-basierten Veranlagungsstrategie in den letzten Jahren reduziert und spielt in der Zusammensetzung des ECR-Marktrisikos nur mehr eine untergeordnete Rolle.

Währungsrisiko

Währungsrisiko entsteht durch Wechselkursschwankungen und deren Volatilität. Aufgrund des internationalen Versicherungsgeschäfts veranlagt UNIQA in Wertpapieren unterschiedlicher Währungen und folgt dabei dem Prinzip, eine währungskongruente Bedeckung der durch die Produkte entstandenen Verbindlichkeiten herzustellen. Trotz des Einsatzes derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken korrespondieren die Fremdwährungsrisiken der Kapitalanlagen nicht immer mit den Währungsrisiken der versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Den größten Risikobeitrag verursachen Veranlagungen in US-Dollar. Die folgende Tabelle zeigt einen Aufriss der Aktiva und Passiva nach Währungen.

Währungsrisiko

31.12.2015

Angaben in Tausend Euro

Aktiva

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

EUR

2.919.014

27.369.980

USD

807.472

48.595

CZK

518.265

433.386

HUF

399.072

493.462

PLN

927.607

816.640

RON

258.289

189.655

Sonstige

977.508

551.798

Summe

33.078.355

29.903.515

Währungsrisiko

31.12.2014

Angaben in Tausend Euro

Aktiva

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

EUR

29.492.947

27.734.138

USD

960.329

50.569

CZK

450.157

411.716

HUF

463.492

434.998

PLN

906.474

804.231

RON

183.090

121.490

Sonstige

581.380

378.291

Summe

33.037.868

29.935.434

Liquiditätsrisiko

Da UNIQA tägliche Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen hat, erfolgt eine genaue Liquiditätsplanung für den Zeitraum von einem Jahr. Eine auf Vorstandsebene definierte Liquiditätsbestandsuntergrenze steht als Barmittelreserve auf täglicher Basis zur Verfügung.

Darüber hinaus ist ein Großteil des Wertpapierbestands auf liquiden Märkten börsennotiert und im Fall von Liquiditätsbelastungen kurzfristig und ohne signifikante Liquiditätsabschläge veräußerbar. Bei der Wahl der vertraglichen Restlaufzeiten in der Veranlagung festverzinslicher Wertpapiere wird auf die im jeweiligen Geschäftssegment bestehenden vertraglichen Restlaufzeiten Rücksicht genommen.

Für Private-Equity-Veranlagungen bestehen noch Restzahlungsverpflichtungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro.

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