Ausblick

Die nach wie vor anhaltende Covid-19-Pandemie erhöht die Unschärfe aller Aussagen über die zukünftige Geschäftsentwicklung erheblich, da nicht nur alle Prognosen in Bezug auf den weiteren Verlauf der Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, sondern auch die Einschätzung der künftigen Zentralbankpolitik, staatlicher Maßnahmen sowie der Reaktionen auf dem Kapitalmarkt aktuell mit großer Unsicherheit behaftet sind.

Andererseits schätzen wir die Situation in unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft als relativ solide ein. Entgegen unseren ersten Befürchtungen zu Beginn der Pandemie hat unser Versicherungsgeschäft große Resilienz bewiesen. Trotz erheblicher Einschränkungen, die insbesondere den Vertrieb getroffen haben, konnten wir unser Prämienvolumen – auf vergleichbarer Basis, also ohne Hinzurechnung der AXA-Akquisition in CEE – relativ stabil halten. Unsere Kunden haben trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nicht auf ihren Versicherungsschutz verzichtet, sodass die Stornorate für die gegebenen Rahmenbedingungen sehr moderat blieb. Dies stimmt uns für das Prämienvolumen des Jahres 2021 optimistisch.

Der Schadenaufwand im direkten Zusammenhang mit Covid-19 ist bereits im Jahr 2020 voll verbucht und wird sich 2021 sicher nicht im selben Ausmaß wiederholen. Umgekehrt zeigt sich die Mobilität der Menschen in unseren Kernmärkten trotz neuerlicher, wiederholter Lockdowns nicht mehr so deutlich reduziert, wie wir es in der ersten Jahreshälfte 2020 beobachten konnten. Wir können also nicht dauerhaft mit geringeren Schäden in der Kfz-Versicherung rechnen.

Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die größte Restrukturierung in unserer Firmengeschichte begonnen. Erste Teilerfolge dieser Restrukturierung sollten in Form eines Rückgangs der Verwaltungskosten bereits im Jahr 2021 sichtbar werden.

Zusammengefasst sehen wir trotz des Anhaltens der Pandemie keine signifikanten Verwerfungen in unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft. Diese Erwartung ist allerdings mit der Hoffnung auf eine verbesserte Pandemielage dank der breiten Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe im zweiten Halbjahr 2021 verknüpft.

Der Ausblick der UNIQA Group für 2021 unterliegt folgenden Annahmen:

  • Es tritt ein weltweiter Wirtschaftsaufschwung ein, der die verlorene Wirtschaftsleistung aus dem Jahr 2020 zumindest teilweise ausgleicht.
  • Die Geldpolitik der EZB bleibt auch 2021 ausgesprochen locker. UNIQA erwartet deshalb weiterhin keinen spürbaren Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Euroraum.
  • Die Schwankungen auf den Kapitalmärkten bleiben hoch, ein dauerhafter und signifikanter Verfall der Wertpapierkurse bleibt jedoch aus.
  • Es kommt nicht zu drastischen finanzpolitischen, regulatorischen oder legistischen Eingriffen.
  • Die Schäden aus Naturkatastrophen liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Insgesamt erwartet UNIQA damit für das Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis vor Steuern etwa auf dem Niveau von 2018.

Die Ausschüttung der Dividende orientiert sich am Unternehmenserfolg. UNIQA plant, 50 bis 60 Prozent des Konzernergebnisses als Dividende an die Unternehmenseigner auszuschütten.